Zu Biothermie sind es 8 einzelne Fragen. Wenn man für Geothermie den Unterschied dazu erläutern will, kommt man auf 3 weitere Fragen. Das ist ganz schön viel Holz. Und damit kommen wir gleich zum Thema.
1. Was ist Biothermie?
Thermie ist ein anderes Wort für Wärme. Bio steht für Leben und meint hier pflanzliche Produkte, aus denen man durch Verbrennung Wärme gewinnen kann. Biothermie ist vereinfacht Wärme aus pflanzlichen Produkten.
2. Wie wird daraus Energie? 3. Woher kommt sie?
Es gibt einen Energiekreislauf. Die Sonne lässt die Pflanzen gedeihen. Die Sonnenenergie steckt in den Kohlenwasserstoffen der Pflanze, also in Zucker, Stärke, Öl, Lignin (Holzfaserstoff) usw.
Wenn diese Stoffe "verbrannt" werden, d.h. Wasserstoff und Kohlenstoff sich mit dem Sauerstoff der Luft zu Wasser und Kohlendioxid verbinden, wird Wärme frei. Beispiel: eine brennende Kerze. Hält man die Hand darüber, kann man sich ganz schön die Finger verbrennen.
Aus Kohlendioxid und Wasser produzieren die Pflanzen mit Hilfe der Sonnenergie wieder Kohlenwasserstoffe usw.
4. Wieviel Strom wird schon aus Biothermie produziert?
Achtung: Außer Strom brauchen wir für unseren Energiebedarf auch Heizenergie, Energie für die Erzeugung vieler Grundchemikalien und für Sprit für die Kraftfahrzeuge. Schon jetzt werden unserem Kraftstoff 5% Biosprit beigemischt.
Die genauen Zahlen zum aus Biothermie erzeugten Strom kenne ich nicht. Bezogen auf die gesamte in Deutschland verbrauchte Energie sind es jedenfalls nur wenige Promille. Weltweit ist es nicht viel anders, prozentual eher weniger.
Strom ist eine sogenannte Sekundärenergie. Zu ihrer Erzeugung können verschiedene Primärenergien eingesetzt werden. Grob gesagt wird etwa ein Drittel der Primärenergie in Deutschland zur Erzeugung von Strom eingesetzt.
5. Kann Biothermie den Energiebedarf der ganzen Welt decken?
Nein, nicht sinnvoll. Ein großer Teil der regenerativen Energien stammt aus Wasser- und Windkraft, zunehmend auch von der Sonne - ohne Bio! Darauf wird man bei aller Liebe zu Bio nicht verzichten wollen.
6. Ist Biothermie umweltfreundlich?
Vielen meinen, es wäre so. In Maßen stimmt das sicher. Nicht sinnvoll ist es beispielweise, soviel Mais, Getreide oder Zucker zur Erzeugung von Biosprit (Biothermie) einzusetzen, dass dadurch die Preise für die Grundnahrungsmittel unerträglich steigen.
7. Kann Biothermie überall betrieben werden?
Nein, nicht wirtschaftlich. Auf Island beispielsweise ist es sinnvoller, die Erdwärme anzuzapfen und die Wasserkraft zu nutzen.
8. Ended irgendwann die Möglichkeit, mit Biothemie Strom zu erzeugen?
Die Frage ist zu allgemein. Ich denke, eher wird die Menschheit verschwinden, als dass dieser Fall eintritt.
9. Was hat es mit der Geothermie auf sich? 10. Was ist der Unterschied zur Biothermie?
Kurz gesagt ist Geo (griech. Erde) thermie die Wärme, die aus der Erde kommt. Bekanntlich leben wir nur auf einer dünnen festen Kruste, darunter ist die Erde glutflüssig. Geothermiekraftwerke zapfen die Energie an, die die Erde liefert. Halbwegs wirtschaftlich ist das leider nur an wenigen Stellen in Deutschland möglich, etwa in der oberrheinischen Tiefebene. Wieweit sich das durchsetzen wird, bleibt abzuwarten.
11. Wie funktioniert dies?
Es funktioniert ähnlich wie eine Fußbodenheizung: Bei dieser wird Wasser im Heizkessel erwärmt, strömt durch Rohre zum Fußboden und heizt ihn. Das abgekühlte Wasser strömt zurück zum Kessel usw.
Zur Nutzung der Geothermie wird ein Rohr in die Erde bis in etwa 3000 m Tiefe eingebracht. Dort heizt die heiße Erdschicht das nach unten geführte kalte Wasser. Das heiße Wasser fließt durch die Rückleitung nach oben zu einem Wärmetauscher , in dem ein Stoff durch das heiße Wasser aus der Tiefe verdampft wird und dieser eine Turbine antreibt. Die Turbine ist wie in jedem thermischen Kraftwerk auch mit einem Generator gekuppelt, der den Strom erzeugt.
Alles klar?